Quantentechnologien punkten

13. November 2020

Universität Stuttgart wirbt DFG-geförderte Graduiertenkollegs ein
[Bild: Universität Stuttgart/PI4, Dominik Flöß]

Das große Potenzial der Quantenphysik für marktreife Anwendungen nutzbar zu machen – das ist das übergeordnete Ziel des neuen Graduiertenkollegs (GKR) „Promovierte Fachkräfte für photonische Quantentechnologien“ an der Universität Stuttgart, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in ihrer Sitzung am 6. November 2020 zur Förderung bewilligt hat.

Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Aktuell fördert die DFG insgesamt 222 GRK, darunter 34 internationale.

Graduiertenkolleg „Promovierte Fachkräfte für photonische Quantentechnologien“

Hocheffiziente Rechner, abhörsichere Datenübertragung, Diagnose von Krankheiten… Die Quantenphysik hat zu einer Vielzahl möglicher Anwendungen in den Bereichen Quanten-Sensorik, Quanten-Computing, Quanten-Kryptografie und Quanten-Metrologie (Messtechnik) geführt. Erfolgreiche Machbarkeitsstudien gibt es zuhauf, doch die wenigsten Anwendungen haben es bisher zur Marktreife geschafft.

Die Gründe für die geringe Effizienz des Technologie-Transfers sind vielfältig. Mal sind die Konzepte aus Kostengründen nicht in industriellem Maßstab realisierbar, mal funktionieren sie nur in kontrollierter Umgebung oder erfordern große Laboraufbauten mit vielen Komponenten. Vor allem aber ist zwar unter Physikerinnen und Physikern eine beachtliche Expertise im Bereich der Quantentechnologien vorhanden, in den Bereichen Ingenieurwesen und Elektrotechnik dagegen gibt es Nachholbedarf.

Vor diesem Hintergrund möchte das neue Graduiertenkolleg mit einem interdisziplinären Ausbildungsprogramm eine neuartige Berufsgruppe hervorbringen: Photonische Quanteningenieurinnen und -ingenieure, die wissenschaftliche Fachkompetenz, Schlüsselqualifikationen und unternehmerische Fähigkeiten auf sich vereinen. Gefördert werden zwölf Doktorandinnen und Doktoranden, weitere zwölf können im Rahmen anderer Förderlinien in das Programm aufgenommen werden. Betreut werden sie von zwölf Forschungsleiterinnen und Forschungsleitern, wobei den Promovierenden je ein Experte beziehungsweise eine Expertin aus der Physik und dem Ingenieurwesen zugewiesen ist.

Das Graduiertenkolleg baut auf das Forschungszentrum SCoPE an der Universität Stuttgart auf. SCoPE fördert interdisziplinäre Forschung zwischen Ingenieurwesen und Physik sowie Kooperationen mit der Industrie und initiierte auch das Master-Programm „Photonic Engineering“.

 

Pressemitteilung der Universität Stuttgart

Fachlicher Kontakt:

Graduiertenkolleg „Promovierte Fachkräfte für photonische Quantentechnologien“
Ansprechpartner am Fachbereich Physik: Apl.-Professor Thomas Weiss, 4. Physikalisches Institut , Tel. +49 711 685 69847 E-Mail: t.weiss@pi4.uni-stuttgart.de

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