Frau Richter, warum haben Sie angefangen zu promovieren?

1. März 2016

Porträts am Fachbereich Mathematik

Die Mathematik hat mich schon sehr früh in ihren Bann gezogen. Ihre Eleganz und Anmut hat sich mir zum ersten Mal in der Mittelstufe gezeigt, als ich lange Winternächte damit verbrachte Aufgaben von Landes- und Bundeswettbewerben zu lösen. Dabei lernte ich ihre klaren Strukturen lieben und das Gefühl, dass sich einstellt, wenn sich nach langer, harter Arbeit plötzlich alles zu einem sinnvollen großen Ganzen zusammenfügt.

Nun promoviere ich seit April 2015 am Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung bei Prof. TeknD Timo Weidl als ein Mitglied des Graduiertenkolleg 1838 "Spectral Theory and Dynamics of Quantum Systems". Das Thema meiner Promotion ist die Spektraltheorie des Stark Hamiltonian. Dieser Differentialoperator beschreibt ein Quantenmechanisches Teilchen, zum Beispiel ein Elektron, das sich in einem konstanten elektrischen Feld bewegt. Wir wollen nun Aussagen über die Lage der Eigenwerte des Operators treffen, wenn zu dem konstanten elektrischen Feld noch ein komplexwertiges elektrisches Feld oder ein konstantes Magnetfeld addiert wird.

Und warum gerade im Graduiertenkolleg?
Das DFG-finanzierte Graduiertenkolleg bietet hervorragende Rahmenbedingungen für eine Promotion, ohne Lehrverpflichtung am Fachbereich. Stattdessen besucht jeder Promovierende eine zweisemestrige Vorlesungsreihe aus den Themenfeldern Spektraltheorie und Vielteilchensysteme und nimmt an mindesten drei fachübergreifenden Seminaren teil. Darüber hinaus bietet der alljährlich  stattfindende Workshop des GRK eine wunderbare Gelegenheit zur Weiterbildung, sowie die Möglichkeit sich mit anderen Wissenschaftlern über aktuelle Fragestellungen der mathematischen Physik auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Ein weiterer unschlagbarer Pluspunkt des GRK ist die Chance, im Laufe der Promotion mindestens drei Monate im Ausland zu forschen. Dieser Auslandsaufenthalt ist eine unvergessliche Erfahrung, die nicht nur für die fachliche, sondern auch die  persönliche Weiterentwicklung sehr wertvoll ist. Ich durfte die ersten sechs Wochen meines Auslandskontingents am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena bei Los Angeles verbringen und bin noch immer ganz begeistert von der äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit mit meinem dortigen Betreuer, Rupert Frank, den vielen offenen, freundlichen Menschen, die ich dort kennen lernen durfte und den sonstigen Eindrücken, die Los Angeles und Umgebung auf mich gemacht haben.

Johanna Richter, M.Sc.
Doktorandin am Lehrstuhl Analysis und Mathematische Physik
Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung

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